
Das Bildung- und Teilhabepaket (BuT)
Wie bekommen Bürger*innen einen besseren Zugang zu den wichtigen Leistungen?
Ein Projektkurs der HTW Berlin,
Studiengang Kommunikationsdesign
Kursleitung: Prof. Daniela Hensel
Vorträge beim Creative
Bureaucracy Festival
am 28.09.20
Anmeldung zu unserer Veranstaltung im
CityLab am 01.10.20
Kursbeschreibung
„Das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) ist und bleibt Murks und geht komplett an der Lebensrealität Heranwachsender und den Strukturen vor Ort vorbei.“
Studie der Paritätischen Wohlfahrt von 2019
Mindestens 85 Prozent der grundsätzlich Leistungsberechtigten profitieren nicht von BuT. Dabei sind die Unterschiede auch in benachbarten Landkreisen enorm: Während der Landkreis Schleswig-holsteinischen Nordfriesland auf 94,8 % kommt, erreicht Schleswig-Flensburg gerade einmal 9,1 %. Diese großen Unterschiede weisen auf unterscheidliche Verfahrensweisen innerhalb der Behörden hin. Zwölf Teilnehmer*innen unseres Projektkurses haben sich ausgiebig mit der Zugänglichkeit zum BuT in Berlin aus der BürgerInnenperspektive beschäftigt. Sie haben Hürden sichtbar gemacht und Lösungsvorschläge skizziert. Dabei sind spannende und sehr unterschiedliche Ansätze entstanden, die eine wertvolle Diskussionsgrundlage bilden.
Herzlichen Dank für die Unterstützung und den wertvollen Austausch an unsere Kooperationspartner:
CityLab Berlin, Bezirk Pankow, Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales




TIEFENRECHERCHE AUS DER PERSPEKTIVE VERSCHIEDENER "PERSONAS"
TAREK

Beantragung für kostenloses
Mittagessen in der Schule seines Sohnes
MEIKE

Übernahme der Kosten für die
Klassenfahrt ihrer Tochter
MELANIE

Bezuschussung zum Sportverein
ihrer Tochter

KURSDOKUMENTATION
FULL VIDEO
UNSERE WICHTIGSTEN ERKENNTNISSE
Status Quo:
Die Berliner Verwaltung hat in den letzten Jahren immer wieder Vereinfachungen bei der BuT-Beantrgung vorgenommen. Dennoch erschwert die fehlende Perspektive der NutzerInnen bei der Gestaltung der Prozesse und Informationen weiterhin den Zugang zum Bildungs- und Teilhabepaket.
Gründe dafür sind unter anderem:
• Das Berliner BuT-Konstrukt ist mit seinen 38 Leistungsstellen für Außenstehende sehr unübersichtlich
• Leistungsstellen kommunizieren jeweils in ihren Kanälen. Eine übergeordnete Sortierung und Vereinheitlichung der BürgerInnen-Schnitttsellen gibt es nicht
• Auskünfte auf Webseiten aber auch von MitarbeiterInnen sind zum Teil widersprüchlich
• Aussagen sind mitunter nicht auf dem neuesten Stand
• Die sprachliche Aufbereitung der Informationen ist nur schwer verständlich und aus der behördlichen Perspektive formuliert
• Die Informationen werden nur auf deutsch angeboten (in über 30% aller Berliner Familien wird nicht deutsch gesprochen)
• Die Beantragung von BuT ist schambehaftet, siehe z.B. die Beantragung Bezuschussung von Klassenreisen
• Anbieter, wie z.B. Sportvereine werden noch viel zu wenig in die Prozesse integriert. Hier ist eine grundsätzlich Bereitschaft zu erkennen
Chancen:
Die Digitalisierung dieses Prozesses hat großes Potential einen leichteren Zugang für deutllich mehr BürgerInnen als bisher zu schaffen, doch Digitalisierung alleine ist kein Allheilmittel.
Eine digitale Plattform sollte in Zukunft folgendes bieten:
• Bündelung aller Leistungen auf einer Plattform
• Bereitstellung der Plattform in mehreren Sprachen
• Anbieter, wie Sportvereine, aber auch kulturelle Institutionen müssen eingebunden werden und schnell auffindbar strukturiert werden
• Prozesse und Tonalität sollten auch hinsichtlich Scham und Stigmatisierung geprüft werden
Darüber hinaus:
• MitarbeiterInnen müssen noch mehr als bisher zum Thema BuT geschult werden. Durch eine hohe MitarbeiterInnen-Fluktuation müssen innovativere Methoden der Wissenvermittlung eingesetzt werden, die auch besser in den Arbeitsalltag integriert werden können.
• LehrerInnen und SozialarbeiterInnen müssen besser informiert werden.